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19.03.2023

Botschaft von Dr. Muharrem Kuzey, Bundesvorsitzender der DITIB, zum Monat Ramadan

Monat der Beruhigung

Auf der einen Seite erleben unsere Herzen die Freude und das Wohl, dass unsere Bittgebete „(O Allah) [...] und lass uns den Ramadan erreichen.“ (at-Tabarani, al-Mu`dscham al-Awsat, IV) aus dem Anfang der segensreichen drei Monate angenommen wurden. Auf der anderen Seite werden unsere Herzen mit dem unbeschreiblichen Leid von zehntausenden Geschwistern in der Türkei und in Syrien, die den Ramadan nicht erreichen konnten, da sie ihr Leben während der schlimmen Erdbeben- sowie der Überflutungskatastrophe in Şanlıurfa verloren haben, erschüttert.

An den Tagen der erlebten Katastrophe, die die Türkei und Syrien, sowie die Welt tief erschütterte, schmerzten unsere Herzen gemeinsam mit unseren Geschwistern, die sich unter den Trümmern befanden; Wir bekamen Atemnot unter den Trümmerbergen; Der Frost der Nacht ließ auch uns zittern; Unsere Kissen und Decken wurden förmlich zu Stein.

Unser einziger Trost liegt in den Botschaften unseres Schöpfers, unter dessen Bestimmung wir uns hingeben. Wir sind überzeugt: “Und gewiss, mit dem Schweren kommt das Leichte. Gewiss, mit dem Schweren kommt das Leichte!” (Koran, al-Inschirah 94/5-6). So wie das Leben vergänglich ist, sind auch die in diesem Leben erlebten Freuden sicherlich nicht dauerhaft bleibend; Die Schmerzen sind auch vergänglich und die Katastrophen sind auch vergänglich.

Wiederkehrende Prüfungen

Durch die Geschichte hindurch bis hin zur Gegenwart eignete sich unsere Gemeinschaft den folgenden Aufruf des Gesandten Allahs als Prinzip an: “Wer sich anderen gegenüber nicht erbarmt, dem wird nicht erbarmt.” (Bukhari, Adab, 18). Daher kann sie keinem einzigen Drama auf der ganzen Welt gegenüber gleichgültig und desinteressiert fernbleiben. Gemäß unten folgendem Gedicht unterscheidet unsere Gemeinschaft nicht zwischen nah und fern liegendem Nachbarn; wo immer auch ein Bedürftiger oder Unterdrückter vorhanden ist, wetteifert sie deshalb darum, ihnen ihre helfende Hand auszustrecken: “Wenn ich eine blutende Wunde sehe, zerreißt es mir ganz tief mein Herz.” (Safahat, Mehmet Akif Ersoy). Unsere Gemeinschaft wird sich dieses Jahr mobilisieren, um die erlebten Leiden zu lindern, die Wunden zu heilen und die eingestürzten Trümmern zu beseitigen und dann neu aufzubauen.

Es ist ein besonderer Anlass zur Dankbarkeit zu erleben, dass heutzutage unzählige Gemeinschaften, denen wir früher zur Hilfe geeilt sind – um nämlich ihre guten Wünsche zu regen –, nunmehr unser Leid teilen. Besonders nach einem Prozess der Pademie, worin die Menschen egoistisch wurden, vereinsamten und die Solidarität ihre Lebendigkeit verlor, war es eine unvergessliche Lehre für Selbstlosigkeit, sowie ein dankenswertes und vorzügliches Beispiel der internationalen Solidarität auf globaler Ebene, worin sich die Menscheit auf der Linie der Barmherzigkeit traf und die Seelen aneinanderklemmten – ohne auf Sprache, Religion und ethnische Herkunft zu achten –, wofür wir uns als Gemeinschaft bedanken.

Der Monat Ramadan ist Monat der Solidarität.

Jedes Jahr wird seitens unserer Institution DITIB gemeinsam mit dem Präsidium für Religionsangelegenheiten (Diyanet) ein unterschiedlicher Wert als Motto festgelegt und auf die Tagesordnung gesetzt. Dieses Jahr wurde das Motto für den Ramadan aktualisiert und lautet: “Der Monat Ramadan ist Monat der Solidarität.” Somit wurde auf das Thema hingewiesen, worauf wir am meisten angewiesen sind. Im 183. Vers der Sura al-Baqara im edlen Koran sagt Allah, unser erhabener Schöpfer: “Gläubige! Euch ist das Fasten vorgeschrieben, wie es den Früheren vorgeschrieben wurde; vielleicht werdet ihr gottesfürchtig.” Somit wird auf die Bedeutung der Beziehung zwischen dem Gottesdienst des Fastens und der Frömmigkeit (taqwa) hingewiesen. Mit dem folgenden Vers wurde die Bedeutung der Solidarität sogar für das Gute und die Frömmigkeit (taqwa) betont: “... helft einander zur Rechtschaffenheit und Gottesfurcht und helft einander nicht zur Sünde und Feindschaft ...” (al-Maida, 5/2) Schließlich ist dieser Monat ein Monat der Mobilisierung, worin nicht nur unsere Egos gezügelt werden; sondern man sich bedürftiger, benachteiligter, obdachloser und vereinsamter Personen erinnert und diese beschützt werden.

Einziger Monat, dessen Name im edlen Koran genannt wird

Der Ramadan ist ein Monat, der Hunger und Durst zum Gottesdienst transformiert; Teilen zur Freude des Fastenbrechens umwandelt; Geschwisterlichkeit und Solidarität zur Festtagsfreude überführt. Der Ramadan beherbergt aufrichtige Bindung und unzählige Verheißungen zu den Gottesdiensten in sich. Mit den Frühstücken vor der ‎Morgendämmerung (sahur), den Tarawih-Gebeten, den gegenseitigen ‎Koranrezitationen (muqabala), der Nacht der Bestimmung, sowie mit jedem einzelnen Element ist der Ramadan jeweils Anlass zu Barmherzigkeit und Segen. Als Überbringer des unendlichen Glücks ist der Ramadan ein Bündel an Gottesdiensten, sowie ein Bündel, um das Wohlwollen Allahs zu erlangen.

Der Monat Ramadan ist Monat der Barmherzigkeit

In diesem Ramadan werden wir mit unseren wohltätigen Spenden weitere Brücken zu den Herzen schlagen und neue Unterkünfte aufbauen. Unser Leiden wird in diesem Jahr in unseren Gedichtsstrophen nachhallen; In unseren Bittgebeten ihren Platz einnehmen; Als Tränen fließende Schmerzen unserer Herzen werden unsere gemeinsamen Sorgen sein. Unsere gedeckten Tische des Fastenbrechens werden sich als Mahlzeiten und Tische der Geschwisterlichkeit bis nach Kahramanmaraş, Gaziantep, Hatay, Diyarbakır, Malatya, Adıyaman, Adana, Osmaniye, Şanlıurfa, Kilis und Syrien ausstrecken. Wir werden uns gemeinsam freuen und das Fest gemeinsam begehen.

Aus diesem Anlass bitte ich unseren erhabenen Allah um Barmherzigkeit für unsere Geschwister, die ihr Leben während der erlebten Erdbebenkatastrophe verloren haben, sowie um zügige Genesung für unsere verwundeten Geschwister. Ich gratuliere die ganze islamische Welt zu ihrem Monat Ramadan und bitte den erhabenen Allah, dass dieser Monat, dessen Wert tausend Monate überwiegt, Anlass zur Geschwisterlichkeit und zum Frieden, zum Wohlergehen und zur Rechtleitung der ganzen Menschlichkeit sein möge.


Dr. Muharrem Kuzey
DITIB Bundesvorsitzender



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